Neuer Rechner, neues Glück

Ich hätte es nicht für möglich gehalten: Mein neuer Rechner kam doch tatsächlich schon heute mit der Post. Dienstag abend bestellt, Mittwoch nachmittag das Geld überwiesen (schweren Herzens, versteht sich... Schwaben sind eben doch sparsam, und ich als halber bin es doppelt), und fortan alle halbe Stunde Mails abgeholt, in steter Erwartung einer Versandbestätigung.
Zu meiner tiefen, und immer tiefer werdenden, Bestürzung, blieb selbige aus. Meine Hoffnungen auf eine blitzschnelle Lieferung am Freitag oder Samstag wandelten sich in Hoffnungen auf eine Versandbestätigung am Freitag. Oder vielleicht am Samstag? Sonntag morgen bin ich dann um kurz vor 13 Uhr aufgewacht und im Halbschlaf in Richtung Haustür gewankt, in der Annahme dass der Rechner vielleicht am Sonntagvormittag angekommen sein könnte.
Irgendwann habe ich dann doch gemerkt dass Sonntag war, und ich wohl nicht mit dem Postboten rechnen sollte. Also habe ich wieder nach neuen Emails Ausschau gehalten. Es kam nichts, außer Werbung von Amazon.
Und heute (vielmehr gestern, ist ja mittlerweile auch schon Dienstag geworden), als ich eigentlich schon alle Hoffnungen aufgegeben hatte, und, ganz der Fatalist, mich in mein vermeintliches Schicksal zu fügen bereit war, klingelte es an der Haustür.
Es war wie Weihnachten.
Genüsslich den Rechner ausgepackt, über all die Ersatzteile gestaunt die mit eingepackt waren (genügend Schrauben um bis an mein Lebensende zu reichen, massig Kabel, Adapter, und aller möglicher Schnickschnack und Firlefanz), kurz durch das Handbuch zum Mainboard geblättert, Aufkleber von Grafikkarten- und Mainboardhersteller am Gehäuse angebracht, und natürlich in tiefen Zügen den herrlichen Duft eines neuen Elektrogerätes eingesogen.
Es folgten die üblichen Installationsschwierigkeiten, erträglich gemacht durch eine nebenher laufende Folge von Battlestar Galactica am alten Rechner, die sich natürlich niemals vollständig beheben lassen werden. Ich wüsste zu gerne was sich hinter dem Eintrag "unbekanntes Gerät" im Gerätemanager verbirgt. Scheint aber nichts wichtiges zu sein, alle elementaren Komponenten sind da.
Dann zwei Stunden lang die Festplatte formatiert. Man will ja beim neuen Rechner alles richtig machen, und wählt sicherheitshalber nicht die Schnellformatierung... und ärgert sich selbstverständlich hinterher genau wie bei allen früheren Festplatten auch.
Es folgte ein einstündiger Kampf mit den Netzwerkeinstellungen, meine beiden Rechner wollten sich einfach nicht gegenseitig im Netzwerk finden, wenn mal einer den anderen fand konnte er nicht auf ihn zugreifen, der dritte Rechner im Hause fand zwar beide, konnte aber stets nur auf den alten zugreifen.
Schließlich Kapitulation vor Windows und den Rechner über die IP angewählt, das wird so gegen halb acht gewesen sein. Und bis wenige Minuten bevor ich begann diese Worte zu schreiben, war ich mit dem Übertragen von Daten vom alten auf den neuen Rechner beschäftigt.
Jetzt ist der alte Rechner aus, ich verspüre den nagenden Zweifel irgendwelche wichtigen Daten vergessen zu haben, bin aber guter Dinge auch ohne sie über die Runden kommen zu können.
Morgen (sprich, nachdem ich mir die eine oder andere Stunde Schlaf gegönnt habe), wird dann die Festplatte aus dem alten in den neuen Rechner gehängt, die TV-Karte darf gleich mit umziehen (und funktioniert dann vielleicht sogar erstmals), und es werden alle Programme installiert die man so braucht. Und Spiele selbstverständlich auch.
Wobei einige davon bereits ihr Domizil auf dem neuen PC erhalten haben, allen voran das Spiel mit den Antaranern...