Ich weiß ja selbst, dass in Deutschland alles besser ist als anderswo. Im Gegensatz zu anderen Menschen, die das erst kürzlich festgestellt haben, bleibe ich jedoch hier, statt irgendwohin auszuwandern. Ja, ich habe mir eine dieser großartigen Auswanderersendungen angeschaut. Und ja, ich habe wieder einmal gestaunt über die Abgründe die sich mir aufgetan haben.
Ausgewandert sind eine dicke Frau, ein dürrer Mann, und ihre beiden Kinder - Verzeihung, Blagen -, ein speckiger Junge der wohl nach seiner Mutter schlägt, sowie seine kleine Schwester.
Natürlich waren es die klassischen Auswanderungsgründe: In Deutschland keine Arbeit gefunden, im Ausland gibt es die im Überschuss. Geld? Braucht man nicht, dafür gibt es Kredite. Also nix wie hin. Natürlich ohne Plan, ohne feste Arbeit, und ohne Unterkunft.
Oh wie schön ist Kanada... die dicke Frau beschwert sich erstmal über den "Service" des "Hotels". Aus den wenigen Bildern davon kann ein Blinder ohne Krückstock erkennen dass das die billigste Absteige weit und breit ist, aber Madame ist empört, schließlich bezahlt man ja für besagten "Service".
Egal, da wohnt man ja im Idealfall nicht lange, und beschweren kann man sich am Abend immer noch, also erstmal Häuser besichtigen. Wie man das so macht, beim Auswandern, bloß nichts im Voraus planen, sonst wäre ja die ganze Spannung weg. Auch hier beschwert man sich, macht sich über den Makler lustig, und erwähnt möglichst oft, möglichst lautstark, wie viel besser doch in Deutschland alles gewesen sei. Und dann findet man ein Haus das eigentlich toll ist, groß, nicht zu teuer, sogar mit Küche und Garten, aber es gibt erhebliche Mängel. Zum einen ist die Badewanne alt, das kann man natürlich nicht hinnehmen, die muss ersetzt werden. Zum anderen ist das Haus dreckig. Ja, ganz recht. Ich würde auch niemals ein dreckiges Haus kaufen. Man will ja sofort einziehen, und bei solch hohen Beträgen kann man wohl darauf pochen, ein sauberes Haus einzukaufen.
Aber weiter im Abenteuer. Nach der erfolglosen Haussuche kauft man sich ein Auto. Natürlich schlägt man sofort ein als der Händler seinen Preis nennt, weil wenn der Mann sagt dass das ein fairer Preis ist, dann wird es wohl so sein. Immerhin ist der Mann Autoverkäufer, der sollte sich wohl auskennen.
Nach all der Anstrengung lieber eine Runde Boot fahren. Das ist ja der kanadische Volkssport, versichert die dicke Frau, die machen das alle, weil die alle am Meer aufwachsen. Das Boot ist streng genommen ein Kanu, und die dicke Frau hinein zu setzen ist ein Abenteuer für sich. Als einziges Familienmitglied trägt sie keine Schwimmweste. Warum auch? Fett schwimmt, und gepasst hätten die Dinger ihr ohnehin nicht. Das Kanu anzutreiben ist eine weitere geistige Meisterleistung. Man paddelt natürlich immer auf der selben Seite, und lässt das Paddel möglichst im Wasser hängen wenn man gerade nicht paddelt.
Zurück zu der These mit dem Volkssport: Die dicke Frau versichert wie offen sie für die lokalen Sitten sei, schließlich müsse man sich anpassen. Für andere, nicht ganz so sportliche Menschen wäre das wohl schwieriger, aber wenn man so sportlich sei wie sie, dann sei das kein Problem.
Sprach die Frau, die fast breiter als das Boot war in dem sie dabei saß. Das Gelächter des Kamerateams muss in der Nachbearbeitung herausgeschnitten worden sein.
Irgendwann ist die Fahrt dann zuende, und man möchte wieder an Land. Gar nicht so einfach, wenn man mit dem Eigengewicht eines Kleinwagens auf einen hüfthohen Steg klettern will. Kein Wunder dass das Ergebnis an einen gestrandeten Wal erinnert, und auch kein Wunder dass die Frau sich abermals beschwert. Diesmal bei ihrem Mann, dass er sie nicht aufgefangen hat als sie eine Bauchlandung auf dem Steg gemacht hat. Das war aber wohl eine Regieanweisung, für den Krankenhausaufenthalt wegen des Leistenbruches hätte die Sendezeit nicht mehr gereicht.
Bevor ich es vergesse, das Pack konnte natürlich (bis auf die Mutter) praktisch kein Englisch sprechen. Der moppelige Sohn hatte zwar schon sechs Jahre Englischunterricht hinter sich, aber das reichte nicht einmal aus um die einfache Frage zu beantworten, wie lange man denn in Kanada bleiben wolle. Die logische Antwort lautet natürlich "Im Hotel Victoria".
Etwas gutes hat die ganze Sache aber - die wohnen jetzt in Kanada, und so schnell kommen sie nicht zurück. Ein Grund mehr, nicht auszuwandern.
Ausgewandert sind eine dicke Frau, ein dürrer Mann, und ihre beiden Kinder - Verzeihung, Blagen -, ein speckiger Junge der wohl nach seiner Mutter schlägt, sowie seine kleine Schwester.
Natürlich waren es die klassischen Auswanderungsgründe: In Deutschland keine Arbeit gefunden, im Ausland gibt es die im Überschuss. Geld? Braucht man nicht, dafür gibt es Kredite. Also nix wie hin. Natürlich ohne Plan, ohne feste Arbeit, und ohne Unterkunft.
Oh wie schön ist Kanada... die dicke Frau beschwert sich erstmal über den "Service" des "Hotels". Aus den wenigen Bildern davon kann ein Blinder ohne Krückstock erkennen dass das die billigste Absteige weit und breit ist, aber Madame ist empört, schließlich bezahlt man ja für besagten "Service".
Egal, da wohnt man ja im Idealfall nicht lange, und beschweren kann man sich am Abend immer noch, also erstmal Häuser besichtigen. Wie man das so macht, beim Auswandern, bloß nichts im Voraus planen, sonst wäre ja die ganze Spannung weg. Auch hier beschwert man sich, macht sich über den Makler lustig, und erwähnt möglichst oft, möglichst lautstark, wie viel besser doch in Deutschland alles gewesen sei. Und dann findet man ein Haus das eigentlich toll ist, groß, nicht zu teuer, sogar mit Küche und Garten, aber es gibt erhebliche Mängel. Zum einen ist die Badewanne alt, das kann man natürlich nicht hinnehmen, die muss ersetzt werden. Zum anderen ist das Haus dreckig. Ja, ganz recht. Ich würde auch niemals ein dreckiges Haus kaufen. Man will ja sofort einziehen, und bei solch hohen Beträgen kann man wohl darauf pochen, ein sauberes Haus einzukaufen.
Aber weiter im Abenteuer. Nach der erfolglosen Haussuche kauft man sich ein Auto. Natürlich schlägt man sofort ein als der Händler seinen Preis nennt, weil wenn der Mann sagt dass das ein fairer Preis ist, dann wird es wohl so sein. Immerhin ist der Mann Autoverkäufer, der sollte sich wohl auskennen.
Nach all der Anstrengung lieber eine Runde Boot fahren. Das ist ja der kanadische Volkssport, versichert die dicke Frau, die machen das alle, weil die alle am Meer aufwachsen. Das Boot ist streng genommen ein Kanu, und die dicke Frau hinein zu setzen ist ein Abenteuer für sich. Als einziges Familienmitglied trägt sie keine Schwimmweste. Warum auch? Fett schwimmt, und gepasst hätten die Dinger ihr ohnehin nicht. Das Kanu anzutreiben ist eine weitere geistige Meisterleistung. Man paddelt natürlich immer auf der selben Seite, und lässt das Paddel möglichst im Wasser hängen wenn man gerade nicht paddelt.
Zurück zu der These mit dem Volkssport: Die dicke Frau versichert wie offen sie für die lokalen Sitten sei, schließlich müsse man sich anpassen. Für andere, nicht ganz so sportliche Menschen wäre das wohl schwieriger, aber wenn man so sportlich sei wie sie, dann sei das kein Problem.
Sprach die Frau, die fast breiter als das Boot war in dem sie dabei saß. Das Gelächter des Kamerateams muss in der Nachbearbeitung herausgeschnitten worden sein.
Irgendwann ist die Fahrt dann zuende, und man möchte wieder an Land. Gar nicht so einfach, wenn man mit dem Eigengewicht eines Kleinwagens auf einen hüfthohen Steg klettern will. Kein Wunder dass das Ergebnis an einen gestrandeten Wal erinnert, und auch kein Wunder dass die Frau sich abermals beschwert. Diesmal bei ihrem Mann, dass er sie nicht aufgefangen hat als sie eine Bauchlandung auf dem Steg gemacht hat. Das war aber wohl eine Regieanweisung, für den Krankenhausaufenthalt wegen des Leistenbruches hätte die Sendezeit nicht mehr gereicht.
Bevor ich es vergesse, das Pack konnte natürlich (bis auf die Mutter) praktisch kein Englisch sprechen. Der moppelige Sohn hatte zwar schon sechs Jahre Englischunterricht hinter sich, aber das reichte nicht einmal aus um die einfache Frage zu beantworten, wie lange man denn in Kanada bleiben wolle. Die logische Antwort lautet natürlich "Im Hotel Victoria".
Etwas gutes hat die ganze Sache aber - die wohnen jetzt in Kanada, und so schnell kommen sie nicht zurück. Ein Grund mehr, nicht auszuwandern.
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