Wider die Computerspiele

Da kommt eine großspurige Ankündigung jetzt häufiger zu posten als nur einmal die Woche, und dann beansprucht ein Computerspiel drei Tage in Folge meine ganze Aufmerksamkeit - Ironie des Schicksals, nennt man das wohl.
Aber was will man tun, wenn eines der besten Spiele von Bioware lockt, und man so töricht ist dem süßen Ruf der Sirenen zu folgen. Die Jungs von Bioware machen zwar prinzipiell immer solide Titel (auch wenn ich es bis zum heutigen Tag nicht geschafft habe eines der Neverwinter Nights-Spiele zu mehr als der Hälfte auszuhalten), gelegentlich sind aber auch wahre Perlen darunter, Sterne am Computerspielehimmel. So etwa Knights of the Old Republic. Oder auch Jade Empire.
Nachdem ich jetzt die letzten Tage damit beschäftigt war, mich durch hordenweise Soldaten, Attentäter, Geister und Dämonen zu kämpfen (der eine oder andere betrunkene Seemann war auch dabei), gleich zwei Gottkaiser abgesetzt habe, und einem Gott zur Wiedergeburt verholfen habe, muss diese hemmungslose Lobrede auf Bioware einfach sein.
Seit dem ersten KotOR hat mich kein Spiel dermaßen an den Bildschirm gefesselt, und hat kein Spiel es geschafft, seine Welt und seine Charaktere dermaßen glaubhaft zu vermitteln. Stellenweise hat es sich sogar so angefühlt als würde ich wieder KotOR spielen (zum... äh... siebten Mal?). Die Parallelen waren jedenfalls da, begonnen bei der grundlegenden Spielmechanik (das Bestimmen der Gesinnung durch seine Handlungen, die Wahl zwischen dem guten und dem bösen Pfad), aber auch bei der Story (der einsame Streiter, der einzige der den Feind bezwingen kann, der sich mit einer Reihe von Gefolgsleuten umgibt die ihm fast ausschließlich alle ohne eigenes Zutun zulaufen). Ganz zu schweigen von den Parallelen zu Star Wars an sich, so war die rechte Hand des Kaisers in eine schwarze Rüstung gehüllt, und niemand hatte je sein Gesicht gesehen.
Und ganz wie bei KotOR bleibt das Gefühl zurück, dass es noch so viel zu entdecken gegeben hätte, wenn man sich der dunklen Seite der Macht zugewandt hätte - aber das kann wohl mindestens so lange warten, bis ich bei Medieval 2 endlich mal die Welt erobert habe.
Jade Empire hatte jedenfalls eines der besten Enden das mir bisher in einem Spiel begegnet ist. Da hatte ich schon befürchtet dass es mit dem schnöden Video mit Gejubel des Volkes vorbei ist, dann kamen aber noch Texttafeln die beschrieben haben was mit den einzelnen Charakteren anschließend passiert ist. So muss das sein, erst recht wenn auch das Schicksal von dem wohl denkwürdigsten Charakter angesprochen wurde - Sir Roderick Ponce von Fontlebottom the Magnificent Bastard.
Definitiv ein würdiger Kandidat für meine Liste der besten Computerspiele aller Zeiten.

Achja: Wer das Wortspiel in der Überschrift findet bekommt... hmm... einen kostenlosen Besuch meines Blogs.
Und wo ich gerade so nachtragend bin: Hurra, über 500 Hits!