Ich habe nicht den blassesten Hauch eines Schimmers einer Ahnung was im Moment so in der Welt passiert. Und zwar weil ich seit einer halben Ewigkeit keine Nachrichten mehr gesehen, gelesen, oder sonstwie wahrgenommen habe.
Da ich heute kurzzeitig das Bedürfnis hatte mich über das geopolitische Geschehen zu informieren, habe ich pünktlich um acht Uhr die Tagesschau eingeschaltet - und ausgerechnet eine Sendung erwischt, die geradezu ein Paradebeispiel dafür darstellt warum ich die ARD normalerweise meide: Die gesamte Sendung war uninformativ, sterbenslangweilig, und hat sich fast ausschließlich auf Bereiche konzentriert die eigentlich niemanden interessieren können.
Alles begann mit einem Bericht über die Tour de France, wer sie gewonnen hat, Doping, bla, bla, bla. Schlimm genug dass die Tagesschau mit Sport beginnt, nein, es muss natürlich auch noch Radsport sein, eine der langweiligsten Sportarten die je erfunden wurde. Und statt nur kurz zu erwähnen wer die Tour nun gewonnen hat, und dass dort noch immer kräftig gedopt wird (als hätte sich daran seit dem letzten Bericht wesentliches geändert), folgten mindestens drei Minuten Geschwafel. Bei einem Format das insgesamt nur fünfzehn Minuten lang ist, ist das eindeutig zu lang.
Es folgten weitere bahnbrechende Neuigkeiten. Etwa dass die Obduktion der Leiche irgendeiner Geisel länger dauert als ursprünglich erwartet, und dass man versucht zu ermitteln ob der Typ an Krankheit, Erschöpfung, oder den multiplen Schusswunden gestorben ist. Ich persönlich hätte da ja so eine Theorie...
Nächstes Thema: Palästinenser die in Ägypten festsaßen kamen zurück in die Heimat. Spannung.
Außerdem wurden südkoreanische Missionare von den Taliban entführt, Beck fand irgendwas doof was Lafontaine gesagt hat, und in Griechenland und Kroatien brennen Wälder.
"Guten Abend meine Damen und Herren, heute ist nichts passiert. Schalten sie auch morgen wieder ein, vielleicht war dann etwas mehr los..."
Die Themen der Meldungen an sich waren eigentlich nicht das Problem (auch wenn es von eher geringerem Interesse ist was denn nun welcher Politiker von den Ideen des anderen hält). Problematisch war, wie diese eher unwichtigen Nachrichten aufgebauscht wurden, als ob die Zielgruppe drei Minuten vor dem Hirntod stünde und alles dreimal hören müsse, um es ein halbes Mal verstanden zu haben.
Gut, in Afghanistan wurden Menschen entführt. Dass sie Missionare waren die vor Ort helfen wollten ist eine nette Zusatzinformation, dass die Taliban inhaftierte Mitstreiter freipressen wollen und dass der afghanische Präsident sagt dass mit den Terroristen nicht verhandelt wird ist gut zu wissen, damit sollte aber doch alles gesagt sein. Man hat die Kerninformation verstanden, und auch durch ein telefonisch geführtes Interview in dem eine der Geiseln sagt dass sie gerne nach Hause will und nicht sterben möchte erfährt man nichts neues - zumindest nichts von Substanz.
Dass in Griechenland und Kroatien Waldbrände um sich greifen ist auch gut zu wissen, dass dabei dreißig Menschen obdachlos wurden ist die dazugehörige Statistik, aber ich muss keine Karte mit animierten Flammen sehen die mir noch einmal illustriert wo denn genau Griechenland und Kroatien überhaupt liegen, genauso wenig wie ich ein Interview mit deutschen Urlaubern in Kroatien hören will, geschweige denn die Geschichte von der gescheiterten Existenz weil das Haus abgebrannt ist. Das sind doch alles keine Nachrichten, bloß Details die das Geschehene unnötig aufbauschen.
Wenn es nach mir ginge, käme eine vernünftige Nachrichtensendung auch mit einer extremen Kurzfassung des Wetterberichtes aus. Wie das Wetter im Sommer ist kann ich mir aus jahrelanger Erfahrung ungefähr vorstellen, wenn es morgen Regnen wird werde ich das morgen schon selber merken. Wie das Wetter nächsten Mittwoch wird können die Meteorologen ohnehin nicht zuverlässig voraussagen, warum es dann also in den Nachrichten zeigen?
Ich werde das Gefühl nicht los, die ARD würde sich lieber das Geld für vernünftige Recherche sparen, um es in tolle neue Schlagersendungen zu investieren. Das wäre vielleicht auch besser so. Wer weiß, vielleicht springt ja ein anderer Sender in die Bresche, und strahlt eine vernünftige Nachrichtensendung aus. Dann wüsste man vielleicht auch gelegentlich Bescheid wenn mal wieder irgendwo Krieg ist.
Da ich heute kurzzeitig das Bedürfnis hatte mich über das geopolitische Geschehen zu informieren, habe ich pünktlich um acht Uhr die Tagesschau eingeschaltet - und ausgerechnet eine Sendung erwischt, die geradezu ein Paradebeispiel dafür darstellt warum ich die ARD normalerweise meide: Die gesamte Sendung war uninformativ, sterbenslangweilig, und hat sich fast ausschließlich auf Bereiche konzentriert die eigentlich niemanden interessieren können.
Alles begann mit einem Bericht über die Tour de France, wer sie gewonnen hat, Doping, bla, bla, bla. Schlimm genug dass die Tagesschau mit Sport beginnt, nein, es muss natürlich auch noch Radsport sein, eine der langweiligsten Sportarten die je erfunden wurde. Und statt nur kurz zu erwähnen wer die Tour nun gewonnen hat, und dass dort noch immer kräftig gedopt wird (als hätte sich daran seit dem letzten Bericht wesentliches geändert), folgten mindestens drei Minuten Geschwafel. Bei einem Format das insgesamt nur fünfzehn Minuten lang ist, ist das eindeutig zu lang.
Es folgten weitere bahnbrechende Neuigkeiten. Etwa dass die Obduktion der Leiche irgendeiner Geisel länger dauert als ursprünglich erwartet, und dass man versucht zu ermitteln ob der Typ an Krankheit, Erschöpfung, oder den multiplen Schusswunden gestorben ist. Ich persönlich hätte da ja so eine Theorie...
Nächstes Thema: Palästinenser die in Ägypten festsaßen kamen zurück in die Heimat. Spannung.
Außerdem wurden südkoreanische Missionare von den Taliban entführt, Beck fand irgendwas doof was Lafontaine gesagt hat, und in Griechenland und Kroatien brennen Wälder.
"Guten Abend meine Damen und Herren, heute ist nichts passiert. Schalten sie auch morgen wieder ein, vielleicht war dann etwas mehr los..."
Die Themen der Meldungen an sich waren eigentlich nicht das Problem (auch wenn es von eher geringerem Interesse ist was denn nun welcher Politiker von den Ideen des anderen hält). Problematisch war, wie diese eher unwichtigen Nachrichten aufgebauscht wurden, als ob die Zielgruppe drei Minuten vor dem Hirntod stünde und alles dreimal hören müsse, um es ein halbes Mal verstanden zu haben.
Gut, in Afghanistan wurden Menschen entführt. Dass sie Missionare waren die vor Ort helfen wollten ist eine nette Zusatzinformation, dass die Taliban inhaftierte Mitstreiter freipressen wollen und dass der afghanische Präsident sagt dass mit den Terroristen nicht verhandelt wird ist gut zu wissen, damit sollte aber doch alles gesagt sein. Man hat die Kerninformation verstanden, und auch durch ein telefonisch geführtes Interview in dem eine der Geiseln sagt dass sie gerne nach Hause will und nicht sterben möchte erfährt man nichts neues - zumindest nichts von Substanz.
Dass in Griechenland und Kroatien Waldbrände um sich greifen ist auch gut zu wissen, dass dabei dreißig Menschen obdachlos wurden ist die dazugehörige Statistik, aber ich muss keine Karte mit animierten Flammen sehen die mir noch einmal illustriert wo denn genau Griechenland und Kroatien überhaupt liegen, genauso wenig wie ich ein Interview mit deutschen Urlaubern in Kroatien hören will, geschweige denn die Geschichte von der gescheiterten Existenz weil das Haus abgebrannt ist. Das sind doch alles keine Nachrichten, bloß Details die das Geschehene unnötig aufbauschen.
Wenn es nach mir ginge, käme eine vernünftige Nachrichtensendung auch mit einer extremen Kurzfassung des Wetterberichtes aus. Wie das Wetter im Sommer ist kann ich mir aus jahrelanger Erfahrung ungefähr vorstellen, wenn es morgen Regnen wird werde ich das morgen schon selber merken. Wie das Wetter nächsten Mittwoch wird können die Meteorologen ohnehin nicht zuverlässig voraussagen, warum es dann also in den Nachrichten zeigen?
Ich werde das Gefühl nicht los, die ARD würde sich lieber das Geld für vernünftige Recherche sparen, um es in tolle neue Schlagersendungen zu investieren. Das wäre vielleicht auch besser so. Wer weiß, vielleicht springt ja ein anderer Sender in die Bresche, und strahlt eine vernünftige Nachrichtensendung aus. Dann wüsste man vielleicht auch gelegentlich Bescheid wenn mal wieder irgendwo Krieg ist.
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