Im Rausche der Geschwindigkeit (2)

Wie damals schon fuhr ich nach Oldenburg. Ansich nicht sooo das Problem, sind ca 180 Kilometer und der großteil davon Autobahn. Aber es ist DIE Autobahn. Die nämlich, welche alle paar zig Kilometer von Limit 120 auf unbegrenzt und zurück wechselt.

War allerdings nichts neues...^^

Aber von Anfang an:
Es geht los um kurz nach 9 Uhr morgens, eigentlich sollte man in ca 20-30mins auf der Autobahn sein. Denkste, Norderstedt is dicht. Mal wieder. Erinnere mich ma jmd nächstes mal, dass ich übern Ring 3 fahren wollte.
Auf der Autobahn war ich dann nach gut einer Stunde. Die Automatische Verkehrsregelung lässt auch zu wünschen übrig, 100 is vorgegebene Spitze. Nach ca 5min steh ich im Elbtunnel. Für ca 2 Sekunden. Danach wird wieder auf 80->100->Tunnel zuende beschleunigt. Was war? man weiss es nicht. Buchholzer Dreieck schon hinter mir, Bohlens Villa irgendwo an der linken Seite vorbeigeflogen. Wo wir garde beim fliegen sind. Ich fahr nun nich ganz langsam mit meinen 140, im Hinterköpfchen immernoch, dass ich tunlichst mit derselben Tankfüllung auch zurückkommen möchte... da fliegen aber die Leute auf der Linke Spur an mir vorbei. Wenn denn mal "freie" Streckenabschnitte vorhanden sind, hält man auf der rechten Spur das Steuer automatisch fester.
Da, am Horizont, weithin zu erkennen, gelbe Blinklichter, bisschen näher gekommen sieht man an dem grünen-metallischen Arm der da in den Graben hängt: Ach, nur son Autobahn-Begleitgrün-mäher, der die Standspur unsicher macht. Nix passiert, kann man ja ganz normal weiterfa... Bremslichter leuchten auf, hektisch landen die Flugzeuge der Linken Spur auf zukurzen landebahnen zwischen den LKW's der rechten Spur.
Was war? Ein mäher auf der Standspur. Kann man ja dann mal sämtliche anderen Verkehrsteilnehmer grob fahrlässig gefährden.

Die Piloten erkannten, nachdem sie am Mäher vorbeigeschlichen, es handelte sich nur um einen Rasenmäher auf der Standspur. Takeoff gen Horizont!

Die Reise geht weiter, nichts Ereignisreiches zu verzeichen.
Jetzt aber:
Hinter Bremen muss man, wenn man Oldenburg möchte, in Delmenhorst runter von der Autobahn, n stückchen Landstraße fahren, dann auf ne andere Autobahn, und kann dann weiter seinem Ziel entgegenfahren.
Dieses kleine Stückchen Landstraße wird zusehends zur Autobahn umgebaut.
So sind die Abfahrten schon fertig, allein ein Mittelstück fehlt. So muss man, zwischen der neuen Abfahrt und der neuen Auffahrt noch ein kleines Stückchen auf der Landstraße verbringen. Soviel zur Lage.
Die Original Autobahn, geht dreispurig weiter gen Osnabrück. Die neue Ausfahrt besteht aus einer an der rechten Seite angefügten vierten Spur, ist aber zweispurig. d.h.: unmittelbar wo sich die vierte (abbieger-) Spur von den 3 Geradeausverlaufenden Spuren trennt, öffnet sich im Scheitel einen neue Spur, welche dann die linke Spur der zweispurigen Ausfahrt ist.
Wem meinen wortreiche erklärung eines relativ einfachen Sachverstandes zu komplex ist, werfe einen Blick auf Google-Earth(53°00'22.63" N;8°42'32.22" O).
Was ich nun eigentlich sagen wollte, was aber ohne o.g.Erklärung nicht nachvollziehbar gewesen wäre, ist, dass ich auf der rechtesten der drei geradeausverlaufenden Spuren fuhr, um auf diese linke abbiegerspur zu kommen.
knapp 50 m vor meinem Ziel reisst plötzlich ein Spinner, der sich auf der mittleren der drei geradeausverlaufenden Spuren befindet, dass Lenkrad derart rum, dass er gaaanz knapp, und zwar gaaaaaaanz knapp vor mir auf eben jener linken abbiegerspur landete. Mein Hupen ging wohl im Kreischen meiner Bremsen unter, jedenfalls kam kein anzeichen einer entschuldigung oä.(zb.: hand sichtbar heben).

Den Rest der Hinreise passierte nichts erwähnenswertes mehr.
Dafür auf der Rückfahrt.

Start, kurz vor 10. Spät genug. Gottseidank alles n bisschen leerer. Allerdings hatte ich nicht unbedingt die Absicht das auszunutzen und die Strecke in Rekordgeschwindigkeit zu schaffen, vielmehr bestand mein Rekordversuch darin, die Senkung des Verbrauchs zu erreichen, so konnte ich feststellen, dass bei gerader Fahrbahn, anscheinend relativ neuem Asphalt der Verbrauch pro hundert Kilometer bei einer Geschwidigkeit von ca 102 Km/h bei ca 3,4 liegt.
Sensationell (langsam). Aber es geht, man muss ich nur zusammenreissen.

Zusammengerissen saß ich nun da, die LKW's entfernten sich nicht mehr allzuschnell aus dem Rückspiegel. Viel interessanter war aber auch was auf der Gegenspur und vor mir passierte. So ist nämlich ab ca 22 Uhr die Zeit der Schwertransporte. In Richtung Bremen/ Oldenburg wurde wohl eine ganze Off-Shore Windkraftanlage transportiert, alles am gelb blinken, riesige Rotorblätter wechselten sich mit Motoren und Betonsäulen etc ab. Hätte der erste lkw ne Vollbremsung hingelegt, wäre u.U. die rechte Spur der Gegenfahrbahn mit voll funktionstüchtigen Windrädern besetzt gewesen.
Brauchte mich ja nicht weiter zu interessieren, vor mir fuhr ja nun auch ein blinklichtgewitter. Kann man sich ja denken was wieder passierte. Die Platintankkartenbesitzer bremsten furchtbar ab, scherten vor und hinter mir ein, und wurden grottenlangsam, und alles wo ich garde dabei war links auszuscheren um den Schwertransport zu überholen.

Für diejenigen, die noch nie einen gesehen haben: Ein Schwertransport besteht aus mind 2 Fahrzeugen, welche alle sämtliche verfügbaren gelben leuchten angestellt haben. Zudem ist das hinterste Fahrzeug kein Transport im eigentlich Sinne, vielmehr hält es nur ein schild auf den groß und auch von weitem (da gelb beleuchtet)gut lesbar steht: "Achtung Schwertransport".
Kein Grund also auszuflippen, nicht mal muss die drängelposition ( linke reifen im mittleren grünstreifen) eingenommen werden, da der eigentliche Schwertransporter mittig auf Standspur und rechter Fahrbahn fährt.

Das wars dann aber auch schon, es passierte dann fast nichts mehr neues.
Lediglich fuhr mal wieder jmd auf dem "Autobahnwegbringer" richtung Noderstedt und Hamburg Flughafen so vorsichtig auf der linken Spur, dass die Ampel noch genügend Zeit hatte auf Rot umzuspringen.

Fazit: Auf der Fahrt mehr Nerven aufgrund dämlicher Penner gelassen, als bei meiner Oma, Tante und Cousine! Und das will was heißen!