Blut und MoOrde (1)

Der gewaltigen Resonanz auf den letzten Beitrag folgend, hatte ich die schwere Aufgabe, mir aus all den vorgeschlagenen Völkern eines auszusuchen - wenig überraschend fiel meine Wahl auf den einzigen gemachten Vorschlag.

Das Volk
An die Blood Ravens angelehnt hab ich meiner Rasse einen gewaltigen Bodenkampfbonus verpasst, und auch sonst recht kriegerisch konzipiert. Für Forschung, Diplomatie oder gar Wirtschaft war da zwar kein Platz mehr, aber den Schnickschnack braucht eh keiner - Schlachtschiffe sind mir Diplomatie genug.
Effektiv ist die Rasse also darauf ausgelegt, möglichst früh auf einen Feind zu treffen den sie unterjochen kann, und an dessen Technologien zu kommen um einigermaßen wettbewerbsfähig zu bleiben. Isolationismus wäre der Untergang, zum Forschen sind die Jungs einfach zu doof, erst recht bei den erhöhten Forschungskosten die ich eingestellt habe.

Die Galaxie
Riesig, also so groß wie nur irgend möglich. Dazu noch mineralienreich, damit die Industrie schön schnell läuft. Das heißt zwar auf der anderen Seite dass der Großteil der Planeten für die Landwirtschaft ungeeignet sein wird, aber wer braucht schon Nahrung wenn er Schlachtschiffe hat. Obwohl... egal, gewählt ist gewählt. Noch den durchschnittlichen Techlevel eingestellt (beim niedrigen dauert der Start so elendig lange, beim hohen muss man mit den seltsamen Technologien und Kolonien leben die das Programm zusammenwürfelt) sowie Zufallsereignisse aktiviert (was wäre eine zünftige Runde MoO ohne gelegentliche explodierende Sonnen?) und ab dafür.

Die Gegner
Keine Ahnung wer mir da gegenüberstehen wird, es sind jedenfalls sieben andere Völker, die sich im Zweifelsfall früher oder später alle gegen mich verbünden werden. Andererseits kann man es ihnen auch nicht verdenken, bei meiner nicht notwendigerweise friedlichen Spielweise.

Die ersten Runden
Es geht alles ganz friedlich los. Das Spiel fragt mich ob mein Heimatsystem "Sol" heißen darf, ich stimme gnädig zu, teile meinen Forschern mit dass sie doch die Hydroponischen Farmen erfinden mögen, schicke meine beiden Spähfregatten zur Erkundung der nahen Systeme, und besiedele in einem davon einen hübschen Planeten mit meinem Kolonieschiff. Und in der darauffolgenden Runde finde ich im nächsten System eine Splitterkolonie, mit drei Milliarden Einwohnern. Sehr viel besser kann man ein Spiel gar nicht beginnen. Erst recht nicht, da sich in Runde 5 ein Anführer anheuern lässt, der mir auch noch Geld dafür zahlt dass er bei mir arbeiten darf. Und in Runde 7 stoße ich auf noch einen von der Sorte in einem bis dahin unerforschten System. Läuft.

Erstkontakt
Die nächsten Runden sind ereignislos und dementsprechend kurz, ich erforsche noch ein wenig, besiedele noch ein wenig, heuere noch einen Anführer an, und treffe in Zug 90 im Nordosten schließlich auf die Sakkra, eine Rasse sich wild vermehrender Echsenmenschen, die wegen ihrer unterirdischen Tunnel mehr Leute pro Planet unterbringen können als gut für sie ist, pro Kopf mehr Nahrung produzieren als die Bauern aller anderen Rassen zusammen, und auch noch einen Bonus in der Bodenverteidigung bekommen. Denen stelle ich auf meiner Seite der Grenze natürlich sofort zwei neue Zerstörer und die beiden Späher vom Anfang entgegen, die Sakkra haben auf ihrer Seite einen Kreuzer an der Front - also ungefähr genausoviel Feuerkraft, nur gebündelt in einem Schiff.
Ein Blick in den Geheimdienstbericht offenbart dass die Echsen mir technologisch voraus sind. Gut, das ist auch nicht schwer, immerhin habe ich bisher genau Null Technologien erforscht. Hatte ich erwähnt dass mein Volk zum Forschen zu blöd ist? Dass ich nur einen einzigen Kerl in die Forschung gestellt habe hat damit natürlich rein gar nichts zu tun. Es macht sich allerdings langsam bemerkbar. Nur zwei meiner Kolonien sind für Landwirtschaft geeignet, und die Nahrung ist seit etwa 30 Runden recht knapp. Und mittlerweile kann ich auch keine zusätzlichen Forscher mehr abstellen, weil ich die Leute alle in der Landwirtschaft brauche...
Neun Runden später hab ich dann endlich die Farmen erforscht (die erste Forschung nach 99 Runden, das muss irgendein Rekord sein) und kann ein paar Leute in die Industrie stecken. Denn wie schafft man Hungersnot und technologische Rückständigkeit am schnellsten aus der Welt? Richtig, mit Schlachtschiffen. Bis die gebaut sind pflanzt eben weiterhin die eine Hälfte der Bevölkerung für die andere Reis an.

Krieg!
Die Sakkra haben einen Radiosender knapp hinter der Grenze überfallen, Imperator Ulf der Schreckliche sieht sich gezwungen ihnen den Krieg zu erklären. Rein defensiv, versteht sich.
Die völlig überraschten Sakkra brauchen zehn Runden für einen Gegenschlag, können mich aus den ersten beiden eroberten Systemen aber nicht mehr vertreiben. Ich verliere zwar ein paar Kreuzer, die Schlachtschiffe bleiben aber alle heil. Die ganzen Sakkra wollen natürlich auch mit Nahrung versorgt werden, mittlerweile fliegen in meinem Gebiet also 70 Frachter herum.
In Runde 180 sind meine Schiffe schon im Orbit der feindlichen Heimatwelt, die Bodentruppen können sie auch einnehmen, allerdings hat sich die gegnerische Flotte nicht der meinen gestellt, sondern fliegt lieber in die nur schlecht verteidigten frisch eroberten Systeme - und bombt mir zwei Planeten kaputt. Egal, waren ja nur Sakkra drauf. Nur ärgerlich dass ich in der Runde davor die Hälfte meiner Ersparnisse in drei Sternenbasen investiert hatte, die nicht mal einen der Angreifer ausschalten konnten.
Aber das ist ein kleiner Rückschlag, kurz darauf rücken meine Verteidiger nach und vernichten die feindliche Flotte, die dritte Kolonie in dem System ist gerettet, wenn auch auf Kosten der zwei Zerstörer und der zwei Späher von ganz am Anfang.

... und Frieden
Meine genialen Forscher (die erbeuteten Technologien hatten rein gar nichts damit zu tun) erforschen eine verbesserte Panzerung. Die hilft meinen Schiffen nichts so lange sie nicht in die Werft zum Nachrüsten kommen, aber die Infanterie profitiert schonmal. Vorher verwüstet aber noch ein Erdbeben einen meiner Planeten. Wer hat eigentlich die Zufallsereignisse angemacht?
In Runde 194 ist der Krieg gegen die Sakkra schon fast gewonnen. Die nächsten drei Runden lang wird ein System mit insgesamt 25 Milliarden Einwohnern erobert, die auf verstrahlten (lies: landwirtschaftlich nutzlosen) Planeten sitzen. Die Zahl der benötigten Frachter steigt, und steigt, und steigt. Das ist aber das vorletzte System der Sakkra, das letzte hält dann auch nicht mehr lange aus. Der Krieg ist gewonnen, 200 Runden sind vorbei, sechs Gegner sind noch übrig, und 25% meiner Bevölkerung - also knapp 60 Milliarden - produzieren Nahrung. Ich brauche mehr Schlachtschiffe.

Vor langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxie...

habe ich einen extrem witzigen Spielbericht über eine Runde GalCiv2 gelesen. Womöglich war es auch vor rund drei Wochen und im Internet, aber das sind unwichtige Details. Jedenfalls hat der Autor sich in besagtem Bericht mehr schlecht als recht durch einen intergalaktischen Krieg manövriert, hat andauernd wahnwitzig überlegene Gegner provoziert, und hat erst ganz am Ende gemerkt warum sein mächtigster Widersacher ihn nicht schon gleich am Anfang der Runde plattgemacht hat - weil nämlich dann die andere Rasse einen Allianzsieg errungen hätte.
Und weil die besten Ideen immer die geklauten sind (man denke an die ganze amerikanische Militärtechnologie) schwebt mir ähnliches vor. Mangels GalCiv allerdings mit MoO2, das ist zwar älter, macht aber mehr Spaß. Meine Version ist geringfügig modifiziert, so dauern z.B. alle Forschungen wesentlich länger und die Computergegner sind nochmal fürchterlich viel stärker als sie es auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ohnehin schon waren.
Der Einfachheit halber wollte ich dem blutrünstigen Pack eine leicht modifizierte Menschheit entgegenwerfen, deshalb nun die Frage an die werte Leserschaft: Wie genau sollen die Menschen der Zukunft den Gräueln ewigen Krieges zwischen den Sternen entgegentreten? Als pazifistische Forscher? Expansive Händler? Xenophobe Militaristen?
Prinzipiell ist alles möglich, nur Feudalismus scheidet als Regierungsform aus, der bekommt einen Forschungsmalus und würde praktisch garantieren dass ich gleich in den ersten 50 Runden verliere. Man stimme in den Kommentaren ab, die Erdenker der kreativsten Vorschläge dürfen ein Kriegsschiff taufen.

Na sowas...

... die privaten PC's der Bürger sind zum Teil sehr gut gesichert gegen Angriffe von außen. Das macht das einbringen von Bundestrojanern ja viel schwerer als gedacht. Daran hatte man nämlich vorher wohl nicht gedacht. Hier wird nochmal zusammengefasst, wie blöde die vom Bund sind. Aber da die Terroristen ja den ganzen Tag in der Moschee sitzen und beten, bekommen sie die allgemeine Diskussion darüber bestimmt nicht mit, und surfen bestimmt wie gewohnt unsicher weiter...

Fahrradreparatur leicht gemacht

Mit den Dynamos an meinen Fahrrädern hatte ich nie viel Glück. Die meisten rasteten einfach nicht mehr richtig ein, und mussten dann gewaltsam an den Reifen rangebogen werden - was auch nur bedingt lange funktioniert. So lange etwa, bis der Dynamo bei der Fahrt die Straße entlang sich entscheidet sein Glück in der weiten Welt zu suchen, und samt Halterung abbricht - nur um dann nach wenigen Sekunden der Freiheit von einem Auto überrollt zu werden.
Ein neuer Dynamo musste her.
Die Montageanleitung auf der Packung war nicht unbedingt hilfreich (die Abbildung mit dem Titel "linksmontierter Fahrraddynamo" zeigte einen rechts montierten Dynamo...), die zwei Striche die in die grobe Richtung des Geräts gingen, und anzeigten dass es einen Plus- und einen Minuspol gab, allerdings nicht welcher davon jetzt welcher war, waren jedenfalls eher nicht zu gebrauchen - erst recht, da die Kabel ohnehin nicht beschriftet waren.
Da stand ich also, den neuen Dynamo ans Fahrrad angeschraubt, und rätselte darüber, welche der vier Kabel nun an welche der zwei Anschlüsse am Gerät gehörten. Da es eher unwahrscheinlich war dass an einen Anschluss mehr als zwei Kabel gehörten, war die Anzahl der möglichen Kombinationen überschaubar. Zwei der Kabel waren etwas länger als die anderen beiden, also kamen die wohl an den am weitesten entfernten Kontakt, die kurzen an den der näher dran war. Leichter gesagt als getan, dazu mussten sie durch winzige Löcher geschoben werden, in denen sie sich gerne aus ihrer gezwirbelten Ordnung lösten und auszudrücken versuchten, wie abstoßend sie das jeweils andere Kabel wirklich fanden. Einige Minuten später war es dann doch geschafft, die Kabel waren an den Kontakten, der Dynamo drehte sich gleichmäßig mit dem Rad... doch das Licht blieb aus.
Kein Problem, dann gehören wohl die kurzen Kabel an den weiter entfernten Kontakt, als Nutzer von Windows ist derlei Logik ja nicht völlig ungewohnt. Wieder einige Minuten der Pfriemelei überwunden, wieder das Hinterrad angehoben und in die Pedale getreten... wieder kein Licht. Dafür fiel mit dem Abstellen die Abdeckung des Rücklichts ab. Egal, es gab Wichtigeres.
Augenscheinlich musste je ein kurzes mit einem langen Kabel kombiniert werden. Warum weiß man nicht genau, aber alle anderen Optionen waren ja erschöpft. Also heiter kombiniert, die Kabel wieder durch die Löcher gezwängt, am widerstandsstärkeren der beiden Kontakte etwas nachlässiger gewesen, in die Pedale getreten... Licht! Aber nur vorne. Lag vielleicht an dem einen Kontakt, man weiß ja nie. Vielleicht sorgt das eine Kabelpaar für das Vorder- und das andere für das Rücklicht, man hat schließlich schon seltsamere Dinge erlebt, und der Physikunterricht über die Stromkreise ist auch schon länger her.
Die entsprechenden Kabel also wieder abgemacht, nochmal kräftig gezwirbelt, mit besonderer Vorsicht und Sorgfalt den Kontakt wiederhergestellt, Hinterrad hoch, Pedal getreten... kein Licht.
Ungläubiges Staunen, mangels sinnvollen Optionen schnell in verärgerte Verzweiflung umschlagend.
Was also tun? Das einzig Unlogische: Die Kabelpaarungen an den jeweils anderen Kontakt anschließen. Gesagt, [gepfriemelt, geärgert, gezwirbelt, wieder gepfriemelt, nochmal gezwirbelt, etwas mehr geärgert, gepfriemelt,] getan, Hinterrad hoch, Pedal getreten... und es ward wieder Licht - aber wieder nur vorne. Am Dynamo konnte es eigentlich nicht liegen, also war wohl das Rücklicht der Übeltäter. Da schaut man beim Fahren auch eher selten genau hin, wer weiß wann das das letzte Mal funktioniert hat. Eine neue Glühbirne eingeschraubt - kein Licht. Eine weitere ausprobiert - kein Licht. Rost aus der Fassung abgeschabt - immer noch kein Licht. In der Schachtel mit dem Fahrradzubehör nach einem kompletten, möglichst funktionierenden, Rücklicht gesucht, nicht fündig geworden. Resignation, Kapitulation, Fatalismus, gepaart mit vorsichtigem Optimismus - immerhin funktioniert das Licht vorne, den Rückwärtsgang setzt man am Fahrrad eher selten ein, und für etwaige Autofahrer die im Dunkeln überholen möchten spiegelt das Rücklicht auch ohne Birne das Scheinwerferlicht. Und im Sommer ist es ohnehin länger hell, soll das Rücklicht doch sehen wo es neue Arbeit findet, das Fahrrad fährt auch ohne Licht. Also die Glühbirne wieder reingeschraubt, die Abdeckung draufgesetzt, einen Anflug finsterer Vorahnung über das plötzliche Nichtfunktionieren des Vorderlichtes durch schnelles Pedaltreten abgewehrt - und siehe da, das Rücklicht leuchtet solidarisch mit.
Es fühlte sich ohne Abdeckung wahrscheinlich einfach nackt und wehrlos, und hat sich auch ein bisschen geschämt. Verständlich, eigentlich.
Eigentlich.

Ob das so schlau war...

Ich denk nicht, dass gewalttätige Auschreitungen beim Olympischen Fackellauf das allerschlauste sind, denn die Chinesen können das mit ihrem Staatsfernsehen ja vor Ihrem eignen Volk immer als Aktion des Pösen Dalai Lama hinstellen, und bekommen so noch die Untersützung Ihres Volkes beim weiteren vernichten der Tibeter, weil der Dalai ja die Olympischen Spiele sabotieren will.

Daher sollte man jetzt die Fackel mal laufen lassen, und einfach im August nicht zur Olympiade hingehen. Da wirds nämlich schwieriger selbst fürs Staatsfernsehen den Ausländerschwund zu erklären.

Wäre die Welt ein Computerspiel...

...z.B. Civilization IV, dann hätten wir jetzt praktisch gewonnen. Da konnte man doch andere Länder auch mit "Kultur" übernehmen. Da wir in wichtigen Staaten das beste Image haben, kann uns eigentlich nichts passieren; die anektierten Nachbarn machen uns zur wichtigsten Nation, das anektierte China uns zur größten und die VAE liefern Rohstoffe und Geld. Falls es dennoch nicht reicht, alliieren wir uns mal wieder mit Japan, die sind genauso beliebt wie wir, wenn wir Glück haben ja sogar von anderen Staaten.

Da die Welt aber kein Computerspiel ist, müssen wir wohl oder übel die Boni für Immigranten aus der Türkei und Ägypten noch weiter erhöhen.

Obligatorischer Aprilscherz

... NOT!