Ich hab es immer geAhnt.

Dienstag, 6. Mai 2008
Ich weiß nicht genau wie ich darauf gekommen bin, aber ich hatte neulich die Idee mal meinen Stammbaum zu zeichnen. Natürlich nicht mit Bleistift, sondern bei verwandt.de oder familyone.de welche beide eine sehr intuitive Useroberfläche haben, im Gegensatz zur Stammbaumerstellungsfreeware.

Die nahe Verwandtschaft, welche man täglich sieht, oder zumindest vom sehen her kennt ist ja langweilig, also gleich an die Ahnensuche. Bei Oma nach Namen der Ururgroßeltern gefragt und los geht’s. Das Programm Ahnensuche hilft dabei sehr, fragt es doch die großen Internet-Ahnendatenbanken wie z.B. Familysearch.org oder geneanet.org ab.

Jahreszahlen die man kennt helfen natürlich auch die Suche etwas einzugrenzen. Wenn man etwas Glück hat findet man schnell genau die Person die man sucht, und dazu noch deren Eltern. Mit den neu gewonnenen Informationen lässt es sich leicht weiter suchen. Wenn man noch mehr Glück hat, dann findet man z.B. bei gedbas.genealogy.net eine ganze Liste mit Angehörigen und eine Emailadresse von demjenigen der die ganzen Leute dort eingetragen hat. Wenn der auch noch deutsch spricht, kann man davon ausgehen, dass die nächsten Generationen zu erforschen nicht allzu schwierig wird. Auch sehr hilfreich in der Anfangsphase der Ahnenpass, der im 3. Reich sichergestellt hat, dass man mit einem rein arischen Stammbaum keinen Stehplatz in den Güterwaggons bekommen hat.

So geschehen bei mir, der Ahnenpass meiner Großmutter reichte bis 1806, was ein guter Start war, denn so fiel es relativ leicht zwei weitere Generationen aufzuspüren. Zufällig über mehrere Quellen fand ich dann weitere Eltern und Großeltern. Inzwischen 1676 angekommen fand ich eine Quelle, in der alles sehr detailliert aufgezeigt war und eine Menge Sucharbeit ersparte. Die E-Mailadresse der Person die das so ausführlich ins Internet gestellt hatte, nutze ich um denjenigen anzuschreiben. Wie sich herausstellte, hatte der einen richtigen Ahnenforscher engagiert, der eine Menge herausgefunden hatte. Nun war es an mir die Linien nachzuvollziehen und in mein Programm zu übertragen.

Inzwischen hatte ich Ahnen gefunden, die Amerika garnicht gekannt haben können. Außerdem ergab sich eine erstaunliche Entwicklung. So heiratete eine Adelige (*1454) 1471 einen Ritter (*1451). Deren Eltern waren wieder Adelig. Wer sich ein bisschen in Geschichte auskennt, weiß wohin das führt. Damals wurde eigentlich nur blaues Blut miteinander verheiratet. Die Namen der Adeligen wurden immer besser. Heinrich „Das Kind“ von Hessen. Friedrich von Geroldseck am Wasichen. Heinrich I. von Finstingen-Brackenkopf. Stephen, King of England. Ja nee, is klar. Harold II. Godwinson King of England (*1022). Reginar III. “Langhals” von Hennegau.

Letzterer enstammt dem Karolinger Geschlecht. Und war Urururenkel von Karl dem Großen, Kaiser der Franken. Dessen Ahn war der Vater des Karolinger Geschlechts, Pippin der Ältere (*580).

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Ersteinmal sacken lassen. Kann das stimmen? Da will mich doch einer verarschen. Inzwischen ist aber die Bestätigung gekommen von der angeschriebenen Quelle, dass das wohl so alles stimmt.

Nochmal sacken lassen. Dann reift die Erkenntnis: Klasse, was kann ich mir jetzt davon kaufen? Karl der Große hatte 12 Kinder, wenn man das mal 40 Generationen so weiterrechnet, dann hab ich ca 1240 – 1239 Verwandte die mit mir verwandt sind, und ungefähr mein Alter haben müssten. Selbst bei 2 Kindern pro Ehe wären das ca 550 Milliarden. Ist also nichts wert, dass mein Ururururururururururururururururururururururururururururururururururururururopa Karl der Große, Kaiser der Franken war.

Aber ich weiß es, ich wußte es sogar schon immer.