Die Meise mit dem Vogel

Soeben hatte ich einen Vogel. Genauer, eine Meise. Und zwar hatte ich die nicht nur irgendwie, ich hatte sie am Kellerfenster.
Die Kellerfenster liegen komplett unterirdisch, vor ihnen ist etwa ein halber Quadratmeter frei (sehr grob geschätzt), dann Stein. Das wäre an und für sich nichts ungewöhnliches, da müsste so ein Vogel sich einfach reinfallen lassen und kurz vor dem Boden abfangen, beziehungsweise senkrecht nach oben fliegen um weg vom Fenster zu sein. Allerdings befindet sich über dem gemauerten Kram vor dem Fenster noch ein Gitter, dessen Löcher zum Einen nicht wirklich meisenförmig sind (würde ja auch niemand kaufen wollen), zum Anderen vom reinen Augenmaß für eine Meise zu klein sind. Ich würde jedenfalls nicht versuchen, da eine Meise durchzudrücken, aus Angst am Ende zwei davon zu haben - also zwei halbe.
Das schien den Vogel allerdings nicht zu stören, der ist zweimal unbeschadet durch das Gitter gekommen. Das Durchquetschen kann ich mir noch einigermaßen erklären, auf dem Weg nach unten haben ihm da wohl Schwerkraft und Eigenbeschleunigung zu gleichen Teilen geholfen. Aber wie das auf dem Weg nach oben geklappt haben soll, ist mir ein Rätsel. Das Tier musste immerhin senkrecht nach oben starten, hatte nur einige wenige Flügelschläge bis es das Gitter erreicht hat, musste dann im Flug die Flügel einziehen und schon genügend Geschwindigkeit aufgebaut haben um durch das Gitter zu kommen.
Also wenn ich mir das erzählen würde, ich würde es mir nicht glauben, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte.